Literatur über Eligius
Im Besitz: Werner Fischer, Ahlen
England
Titelbild St Eligius als Goldschmied bei der Arbeit, von Nicolaus Manuel 1515
In englischer Sprache mit vielen Darstellungen
verlegt Britisches Museum 1992
ISBN 0-71414120553
Im Besitz: Werner Fischer, Ahlen
Buch in englischer und französischer Sprache, 2010 ISBN978-2-9525676-5-7
Fünf Seiten mit vielen regionalen Informationen und Bildern sind dem hl. Eligius gewidmet
Im Besitz: Werner Fischer, Ahlen
Italien
„Hl. Eligius und die antiken Handwerksvereinigungen Italiens“
Autor Ing. Francesco Squassi, Rom 1965
Druckerei: Filelfo-Todi/Italien
Frankreich
Ikonographie und Kult von St. Eloi
in französischer Sprache viele Darstellungen des h. Eligius
Im Besitz: Werner Fischer, Ahlen
in französischer Sprache
Im Besitz: Werner Fischer, Ahlen
la confrerie des charitables de st. Eloi, Bethune 1188 – 1988
in französischer Sprache
im Besitz: Werner Fischer Ahlen
Im Internet
„Gott hätte alle Menschen reich erschaffen können, aber er wollte, daß es auf dieser Welt Arme gibt, damit
die Reichen Gelegenheit erhalten, sich von ihren Sünden freizukaufen.“
(Bischof Eligius von Noyon, 7. Jhd.)
Wurde ein Verbrecher hingerichtet, kümmerte er sich um das Begräbnis; hörte er von Gefangenen, setzte er sich für ihre Befreiung ein; wenn er erfuhr, daß irgenwo Sklaven verkauft wurden, verschaffte er oft hunderten auf einmal die Freiheit. In seinem Haus achtete er streng auf Einhaltung der Einfachheit in allen Bräuchen und sang mit seinen Dienern den täglichen Gottesdienstzycklus. Vom Äußeren war Eligius von stattlicher Größe, schönem Angesicht und sein Haupt zierte ein natürlicher, gelockter Haarschmuck. Sein angenehmes äußeres verbunden mit seinem vorbildlichen Lebenswandel bewahrte ihm die Gunst des Königs bis zu dessen Tode, und verschaffte ihm auch bei dessen Nachfolgern Dagobert I. und Chlodwig II. so hohes Ansehen, daß keine Verleumdungskünste mißgünstiger Höflinge diese schmälern konnten. Alles was er vom König an irdischen Gütern erhielt verwendete Eligius für die Armen oder zur Unterstützung von Klöstern und Kirchen. So gründete er das Kloster Solignac bei Limoges, und ein Frauenkloster in Paris, welches er in einem ihm geschenkten Haus einrichtete. Er übergab es der Leitung der hl. Aurea, die am 4. Oktober verehrt wird. Auch zu politischen Aufgaben wurde Eligius vom König herangezogen. Durch sein besonnenes Zureden brachte er den Fürst und das Volk der Bretonen dazu sich freiwillig König Dagobert zu unterwerfen.
Ein Edelknabe am Hof, der spätere Kanzler und Bischof von Rouen Audoenus, nahm
sich den Heiligen zum Vorbild und wirkte später erfolgreich mit ihm zusammen. Im höheren Alter trat Eligius in den
geistlichen Stand ein. Mit besonderem Eifer trat er gegen die damals sich ausbreitende Simonie auf. Im Jahre 639 wurde er
Nachfolger des hl. Bischofs Acharius von Noyon und Tournay. Mit Schrecken nahm er die Nachricht seiner Wahl entgegen und erbat
sich Zeit zu einer sorgsamen Vorbereitung. Im folgenden Jahr wurde er zusammen mit seinem Freund Audoenus zum Bischof geweiht.
Gemeinsam gaben sie sich große Mühe gelehrte Geistliche aufzufinden und Bücher zu sammeln um die Sitten im, von
Bruderkriegen erschütterten, Frankenreich wieder zu heben. Dannach wandte sich Eligius zur Erleuchtung der Heiden nach
Flandern, wo damals noch Friesen lebten. Unter Todesgefahr bekehrte er viele Einwohner des Landes zum Christentum. Unter seinem
Einfluß legten diese allmählich auch einen Teil ihrer Roheit ab und lernten sich in Dörfern und Städten anzusiedeln und die
sumpfigen Wälder urbar zu machen. Eligius zeigte sich stehts als Mann der Milde aber ohne Schwäche, voll Eifer aber ohne
Härte. Damals eröffnete ihm Gott auch die Zukunft des Frankenreich, und er sagte vorraus, daß das fränkische Reich unter
die drei Söhne Chlodwigs II. aufgeteilt, unter Theodorich dem jüngsten Sohn aber wieder vereinigt würde. Neunzehneinhalb
Jahre verwaltete Eligius seine Diozese. Nach eigener Vorhersage starb er am 1. Dezember 659. Königin Bathilde lies das Grab
des Heiligen kostbar verzieren. Auf Bitten der Einwohner von Noyon verblieben die Reliquien des Heiligen in seiner
Bischofsstadt, wo sich bis heute noch ein Teil seiner Reliquien befindet. Nach der Legende heilte der Heilige einmal einem
Pferd das verlorene Bein wieder an.
Übersetzer: Vr. Michael (Kresin)
http://deutschorthodox.wordpress.com/2008/07/08/hl-eligius-apostel-von-flandern/
Der hl. Thilo,
Heimatland des Heiligen war das Sachsenland, wohl das heutige Westfalen-Niedersachen. In den „Acta Sanctorum
Belgii“, 5. Bd., findet sich seine Lebensbeschreibung. Er wurde 610 oder 612 von heidnischen Edelleuten geboren. Er kam
mit seinen Eltern 620 nach Flandern. Im Jahre 625 fiel er in die Hände von Räubern und wurde auf dem Sklavenmarkt in Paris
von Elooi (oder lat. Eligius), dem Münzmeister Chlotars II. und seines Nachfolgers Dagobert I., freigekauft. Eligius entpuppte
sich als Mäzen für seine Freigekauften. Er entdeckte in Thilo einen sehr klugen Geist, gepaart mit einer besonderen Würde.
Im Alter von ca. 16-17 Jahren wurde Thilo getauft. Sein Förderer Elooi schickte ihn danach in das von ihm gegründete
Benediktinerkloster Solignac in Frankreich, das als exzellente Ausbildungsstätte weithin bekannt war. Nach Beendigung seiner
Studien bei den Mönchen kehrte Thilo nach Paris zu Eiligius zurück und wurde ein begabter Goldschmied.
Als der Bischofsstuhl von Doornyk, dem heutigen Tournai in Flandern, frei wurde, berief man Eligius auf
diesen verantwortungsvollen Posten, mit Blick auf den elenden Zustand, in dem sich die Gegend um Gent und Kortrijk damals
befand. Auch in Flandern wollte Elooi nicht auf die treuen Dienste seines Schützlings Thilo verzichten, rief ihn zu sich und
weihte ihn zum Priester. Gemeinsam bekehrten sie die „Heiden und Barbaren“ jener Gegend zum Christentum, nicht ohne
Schwierigkeiten und nach Überwindung mancher Gefahren. Thilo wurde erster Pfarrer im Dorf Izegem, heute eine Stadt von beinahe
20.000 Einwohnern, zwischen Roeseaere und Kortrijk gelegen. Doch immer wieder sehnte sich Thilo in jenen Jahren nach dem
Klosterleben von Solignac und durfte schließlich mit Erlaubnis seines Bischofs dorthin zurückkehren, nachdem ein anderer
Pfarrer in Izegem seinen Poster übernommen hatte.
http://www.gregorianik.de/stthilo.htm
Lewgende von den lieben Heiligen Gottes, nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott,
Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)
http://www.heiligenlegenden.de/monate/dezember/01/eligius/home.html
http://www.herdwangen-schoenach.de/download/geschichte_eulogiusritt.pdf
Urkunden der Eligiusbruderschaft Dülken von 1433
Deutschland
Der Heilige Eligius und die Typen seiner Darstellung
als Patron der Goldschmiede und Schmiede
Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde
1956 vorgelegt von Karin von Etzdorf
Kopie im Besitz Werner Fischer Ahlen
Im Besitz: Werner Fischer, Ahlen
Titelbild: Schlusssteinean der Decke der letzten Kapellennische des nördlichen Seitenschiff Hl. Kreuz Rottweil mit der
Darstellung des hl. Eligius
Im Besitz: Werner Fischer, Ahlen
Prestel Verlag München 1966
Der hl Eligius und seine Jünger in der bilden Kunst
viele Darstellungen
Im Besitz: Werner Fischer, Ahlen
Titelbild: Eligius beschlägt ein Pferd, Nussbaum mit alter Fassung, wohl Südfankreich 2. Hälfte 14. Jahrhundert.
Märkisches Schmiedemuseum Altena.
Verlegt 1990 vom Niederrheinischen Museum für Völkerkunde und Kulturgeschichte, Kevelaer. Geschenk mit Widmung von
Herbert Kürvers
Im Besitz: Werner Fischer, Ahlen
Im Internet gefunden
Im Besitz: Werner Fischer, Ahlen
Verlag Moritz Diesterweg Frankfurt am Main 1940
Im Besitz: Werner Fischer, Ahlen
Im Besitz: Werner Fischer, Ahlen
Im Besitz: Werner Fischer, Ahlen
Im Besitz: Werner Fischer, Ahlen
Goldschmied und Bischofsamt -Nachfolge?
Aldowin
und das
„
Hohe Lied“ auf
Eligius
Zun
ä
chst m
ü
ssen wir davon ausgehen, dass es sehr wenige zuverl
ä
ssige Daten
ü
ber den Heiligen
„
Eligius“ gibt. Die Berichterstattung erstreckt sich allein
ü
ber eine Abfassung eines Audoin – Aldowin -Owen, der scheinbar heilig gesprochen, aber kaum in
einer der Heiligenbeschreibungen erscheint. Er lebte damals am Hofe der Merowingerk
ö
nige um dort eine Verwaltungslehre zu absolvieren. Seine Stellung am Hof anschlie
ß
end war aber so stark, dass man ihm das Staatssiegel anvertraute. Er ging mit Eligius vom Hofe
weg, und wurde zun
ä
chst M
ö
nch, dann Bischof. Er lebte von 609 – 684, und sein Bischofsamt in Rouen begleitete er von 640
an.
Er wurde also f
ü
r damalige Verh
ä
ltnisse sehr alt und war lange Bischof. Er war Mitbegr
ü
nder zweier
Abteien und leistete sich eine Wallfahrt nach Rom.
Das Verh
ä
ltnis zu Eligius muss so gut
gewesen sein, dass man f
ü
r heutige Verh
ä
ltnisse sagen muss: Es waren dicke Kumpels. Daraus ergab sich auch die gegenseitige
Emotionalit
ä
t, die keine Objektivit
ä
t aush
ä
lt. Zudem ist eines wichtig zu wissen: Die Erz
ä
hlkunst, das Herausheben von Gutem und Sch
ö
nem, Dramatischem und Schlechtem war damals wichtiger, als Faktentreue. Die Geschichten um
Eligius wurden
„
Hohe Lieder“.
Sie waren
„
lebendige“ Geschichten.
Wer hier weiterlesen will, sollte sich die Publikationen von
Prof. Angenendt aus M
ü
nster in Westfalen zu Gem
ü
te f
ü
hren. Er st
ü
tzt meine These und f
ü
hrt sie noch weiter.
Eligius -e
ingebunden im
Machtzentrum
der Merowinger
Bevor wir aber zu Eligius kommen,
m
ü
ssen wir das weitere Umfeld, seine
Eingebundenheit in seine Zeit etwas ausleuchten, um an das Wesentliche des Menschen Eligius zu
kommen.
Es war die Zeit, die auch f
ü
r ihn und sein Werk g
ü
nstig war. Oder auch eine Zeit, die ihn zu solchem Handeln dr
ä
ngte.
Es war die Zeit des Umbruchs: Die eigentliche V
ö
lkerwanderungszeit war vorbei und die Missionierungsarbeit
noch nicht abgeschlossen. Die Merowingerk
ö
nige hatten ihr Reich von der Gr
öß
e her beinahe schon abgesteckt, trotzdem wurde der
Kampf um die Macht ein Dauerthema. Die Diskrepanz zwischen diesem Kampf und
religi
ö
ser
Ü
berzeugung konnte nicht gr
öß
er sein.
Hier ein kleiner Anschauungsunterricht mit zwei Texten:
Der erste Text stammt vom Bischof von Reims, dem hl. Remigius, an den
eigentlichen
Begr
ü
nder
des
Frankenreiches Chlodwig, der etwa
100 Jahre vor Eligius lebte (482-511):
„
Du musst Ratgeber um dich versammeln, die deinem Ruf f
ö
rderlich sind.
Deine Gunstbezeigungen seien rein und ehrenhaft.
Du sollst deine Bisch ö fe achten und ihren Rat befolgen. Wenn du mit ihnen ü bereinstimmst, wird es deinem Land wohl ergehen. F ö rdere dein Volk, richte die Unterdr ü ckten auf, sorge f ü r Witwen und Waisen.
Die Gerechtigkeit spreche aus deinem Munde.
Verlange nichts von Armen und Fremden, nimm keine Geschenke oder Bestechungsgelder an. Dein Palast stehe jedem offen, keiner verlasse ihn traurig. Mit Hilfe des vom Vater ererbten Reichtums befreie Gefangene und Sklaven.“
Der zweite Text stammt aus der Fredegarchronik und ist von fast unbeschreiblicher
Brutalit
ä
t:
Chlothar II. lie
ß
„
Brunichild drei Tage lang verschiedenen Foltern aus
setzen, dann gab er den Befehl, sie zuerst auf ein Kamel zu setzen und im
ganzen Heer herumzuf
ü
hren und
sie dann mit dem Haupthaare, einem Fu
ß
und einem Arm an den Schwanz eines
ü
ber alle Ma
ß
en b
ö
sartigen Pferdes zu binden; dabei wurde sie durch die Hufe und den rasenden Lauf in St
ü
cke gerissen“.
Dies geschah 613 schon zu Zeiten
des Eligius und d
ü
rfte ihm selbst nicht
entgangen sein.
Brunhilde war die jahrzehntelange Gegenspielerin der Merowingerk ö nige. Ihr Mann Sigibert I. wurde vom Vorg ä nger Chlothars im Jahre 575 ermordet. Die K ö nige des Merowingerreiches waren um des Machterhalts und -Zugewinns nicht zimperlich. Dabei wurden immer wieder Verwandte und selbst die eigenen Kinder hingerichtet. Chlothar war einer der brutalsten.
Was hier noch anzumerken ist: Die religi ö se Sache nahm im Frankenreich eine fast unheimliche Entwicklung: Das Christentum schob sich in ein Vakuum der verschiedenen Glaubensrichtungen der vergehenden Kultur der R ö mer und der neuen germanischen Kultur. Der Einfluss der Bisch ö fe, die Verehrung des Hl. Martin von Tours, Gregor der Gro ß e (590 zum Papst erkoren) und seine F ö rderung des Benediktinerorden war immens.
Eligius – Herausragende F ä higkeiten als Goldschmied
In diesen Schmelztiegel von Menschlichkeit und Unmenschlichkeit, von religi ö sem „ noch nicht“ und ü bersch ä umend ü berzeugtem christlichem Glauben, ist dieser Eligius hineingeboren. Er wurde von b ü rgerlichen Eltern erzogen, vom M ü nzmeister Abbo zu einem exzellenten Goldschmied ausgebildet und dem Schatzmeister des merowingischen K ö nigs Chlothar II. empfohlen.
In den Annalen hei
ß
t es unter Bezug
auf die Publikation von
Helmut Roths
Buch
„
Kunst und Handwerk im fr
ü
hen Mittelalter“:
„
Eligius war von kr
ä
ftiger Gestalt und hatte eine gesunde Gesichtfarbe, sch
ö
nes gelocktes Haar, feine H
ä
nde und schmale Finger. Seine Miene war ehrlich und klug. Zu Anfang trug er
Gold und Edelsteine auf seinen Kleidern. Er hatte auch goldene G
ü
ilei und mit Edelsteinen besetzte B
ö
rsen, reich gestickte Hemden und
mit Gold ges
ä
umte R
ö
cke. Alle seine
Kleider waren sehr kostbar.“
Weiter hei
ß
t es dort:
„
Seine Karriere
begann der damals vielleicht erst 12- j
ä
hrige Sohn freier Hofbauern aus der
N
ä
he von Limoges bei einem Meister
Abbo (
„
aurifex probatissimus“),
M
ü
nzer in Limoges. Eligius
„
vereinte die Unschuld der Taube mit der Klugheit der Schlange“,
gepaart mit
begnadeten
handwerklichen
F
ä
higkeiten.
Diese, seine F ä higkeiten, entfalteten sich erstmals vor aller wichtigen Augen als Eligius‘ durch die Vermittlung des k ö niglichen Schatzmeisters Bobbo einen ehrenvollen Auftrag erhielt f ü r den K ö nig, n ä mlich einen h ö lzernen Sattel mit Goldblech und Edelsteinen zu fassen. Da er auf Grund seines K ö nnens und seiner Ehrlichkeit mit der ihm zur Verf ü gung gestellten Menge Gold sogar zwei S ä ttel zu verzieren vermochte, „ stieg er immer weiter empor und wurde ein kundiger und in seiner Kunst sehr bewanderter Goldschmied, fand Gnade vor den Augen des K ö nigs und bei allen Gro ß en des Hofes, und des K ö nigs Gunst erhob ihn immer mehr“.
Eligius war also fachlich und menschlich anerkannt und wie es hei ß t: unheimlich klug. Heute w ü rden wir sagen: Er war clever! Ü ber seine Werke k ö nnen wir wenig sagen. Es sind praktisch keine mehr erhalten. Es gibt die Zeichnung eines Kelches, ein Gem ä lde des Meisters von St. Gilles mit der Darstellung einer Messe in der Abteikirche von St. Denis, gemalt um 1500. Es stellt ein von Eligius hergestelltes Kreuz dar, und es gibt eine M ü nze zu Ehren des K ö nigs Chlodwigs II. mit der Aufschrift „ Eligi“. Die meisten Werke sind in der franz ö sischen Revolution eingeschmolzen worden. Aus dem Gem ä lde k ö nnen wir ersehen, welche Kunstfertigkeit dieser Eligius gehabt hat. Doch diese au ß erordentliche goldschmiedische Fachlichkeit war nur ein Teil seines K ö nnens, das er allerdings noch zu Zeiten seines Bischofsamtes ausf ü hrte.
Eligius – Geistig-geistliche F ä higkeiten
Wie schon beschrieben war er sehr clever und durch seine Beratungst ä tigkeit bei den K ö nigen konnte er auch Vieles erreichen, was der Normalb ü rger nicht erreichen konnte. Und hiermit m ö chte ich auf ein Kapitel kommen, das sehr mit dem Geist der religi ö sen Erneuerung durch die Bisch ö fe und M ö nche gepr ä gt war. Es hei ß t auch, dass Eligius auf seinem Arbeitstisch ein Buch aufgeschlagen hat, daraus er hin und wieder las. Meist war das die Hl. Schrift. Dies war sicher eine Motivationshilfe, sich zum Priester ausbilden zu lassen. Und wenn wir den Hintergrund zur Bischofsernennung wissen, dann wundert es einem nicht, warum er schon nach zwei Jahren Bischof geworden ist: der K ö nig war damals wesentlich an der Ernennung von Bisch ö fen beteiligt. Eligius Stellung am Hof und der damit einhergehende Einfluss machten es m ö glich.
Der K ö nig war befugt Bisch ö fe zu ernennen, schon allein deshalb, weil Rom schon zu weit weg war. Der Papst musste sich damals auf die Menschen, die er in ein Amt berief und die er unterst ü tzte, verlassen k ö nnen.
Dem aktuellen Faltblatt der Eligiusgilde k
ö
nnen wir entnehmen, dass Eligius ein gro
ß
er Wohlt
ä
ter war, Sklaven freikaufte, Kirchen baute und Kl
ö
ster gr
ü
ndete. Er konnte sich
das leisten; denn er war einer der reichsten und einflussreichsten M
ä
nner des Landes.
Es war sicherlich auch sein Verdienst, dass sich das benediktinische M
ö
nchtum im Frankenland ausbreitete und damit die Bildung gef
ö
rdert wurde. Auch in diesem Falle konnte er sich der Hilfe des K
ö
nigs sicher sein. (Allerdings war seine Flandernmission weniger erfolgreich.) Der K
ö
nig schenkte ihm sogar ein Schloss, damit er es zum Kloster machen konnte. In wieweit er
der eigenen Armut anhing, wissen wir nicht. Aber f
ü
r die Armen setzte er sich ein. Er war, wenn wir die
Beziehungsstruktur
ansehen
gegen
ü
ber den Machtverh
ä
ltnissen ein weiser, kluger und cleverer Kopf. Bescheiden vielleicht nicht, aber unheimlich rege
um christliches Gedankengut in die Tat umzusetzen. Er hat
seine M
ö
glichkeiten genutzt um ein
„
gutes“ Leben f
ü
hren zu k
ö
nnen.
Klemens Graffy
Der hl. Eligius wurde um das Jahr 588 zu Chaptelat in der Nähe von Limoges im westlichen Frankenreich geboren. Seine Eltern waren sowohl sehr wohlhabend als auch fromm und erzogen ihren Sohn in Gottesfurcht. Da Eligius künstlerische Begabung zeigte gaben ihn seine Eltern in die Lehre zu einem Goldschmied und Münzmeister mit Namen Abbo in die Lehre. Dieser war ein Mann von großer Kunstfertigkeit, Rechtschaffenheit, und voll Eifer für den Glauben. Als Eligius große Fortschritte in der Ausübung der Goldschmiedekunst zeigte und sich dabei noch in den christlichen Tugenden auszeichnete, wurde er durch seine Geschäfte mit Cobo, dem Schatzmeister des Königs ChlotharII. bekannt, der ihn dem König empfahl. Als der König sich von dem Können von Eligius überzeugt hatte, erhob er ihn zum Münzmeister. Als Münzmeister fuhr Eligius fort kunstvolle Reliquienschreine und prachtvolle Verzierungen für die Ruhestätten der Heiligen zu schaffen, besonders für den hl. Martin von Tours und den hl. Dionisius von Paris. Dabei beharrte er in unablässigem Gebet und in der Betrachtung der göttlichen Weisheit. In seiner Werkstatt hatte er stehts ein offenliegendes Buch mit Sprüchen der hll. Väter liegen, aus dem er sich regelmäßig erbaute, und so seine Arbeitszeit würzte, wodurch er vor der damals üblichen Sittenverderbnis am Hofe bewahrt wurde. Besonders zeichnete sich Eligius durch seine grenzenlose Barmherzigkeit gegen die Armen aus, welchen ihn darum liebten.http://www.ub.uni-konstanz.de/kops/volltexte/2006/2224/pdf/Diss_Hauswald.pdf
Auszug aus der Großen illustrierten Haus-legende von den Heiligen Gottes: