Ausrichter: Joachim Otto Kaiser
Freitag 14.5. 19.30 Uhr:
Versammlung des Eligius-Komitees im Keller des RestaurantsGildehaus (gegenüber dem Rathaus)
Eligius-Medaille Erfurt mit Einverständnis des Direktors des Angermuseums Erfurt Frank Nolde (20.12.92) Joachim Kaiser
Nachwahlen im St. Eligius-Komitee Aufnahme
Neumitglieder
Katholikentag Dresden
Sichtbares Zeichen zur Stärkung der Gildemitgliederuntereinander Begegnung in Plön
Eligiustage 1994
Bericht über die Vorbereitung der hl. Messe am Sonntag, dem 16.5. Amberg, Kaiser, Pohl
Samstag 15.5. 10.30 Uhr: Stadtbesichtigung
Die Sonne ließ Erfurt´s Türme in goldenem Licht erstrahlen, als sich die Mitglieder und Freunde der Goldschmiede-Gilde
St. Eligius an den markanten Domstufen trafen.
Nach einem kurzen Grußwort durch den Kurator der Gilde, Werner Fischer, Ahlen, übernahm der Ausrichter der Eligiustage in
Erfurt, Gold- und Silberschmiedemeister Joachim Otto Kaiser, Erfurt, die Führung durch die Stadt.
Die Stadtgeschichte war sehr wechselvoll und begann auf dem Petersberg vermutlich vor der Gründung des
Benediktiner-Klosters im 8. Jahrhundert. Die Peterskirche auf dem Petersberg aus der 1. Hälfte 12. Jh. ist die größte
evangelische Kirche Erfurts. Mehreren Schlußsteine in den Gewölbejochen weisen die Goldschmiedezünfte als Stiftungen aus.
Über den Marktplatz mit seinem bunten Marktgeschehen streifend, betrachteten wir auch die alten Bürgerhäuser, die
teilweise vorbildlich restauriert waren oder auf die Restaurierung hoffen. Die vorhandene alte Bausubstanz war überwältigend
und wird Erfurt in den nächsten Jahrzehnten sicher zu einer der beliebtesten Touristenstädte machen werden.
Der Rathausvorplatz mit seinen wunderschönen Bauten, dem Gildehaus und Haus zum Roten Ochsen gehören mit zur Visitenkarte
dieser Stadt.
Im Festsaal des Rathauses erlebten wir eine Überraschung; denn Frau Antje Bauer vom Stadtarchiv war gekommen, um uns das
Goldschmiedesiegel aus dem Jahre 1592 zu zeigen.
Siegel aus dieser Zeitperiode, die den hl. Eligius, den Schutzpatron der Gold- und Silberschmiede darstellen, sind auch
noch von Braunschweig und Wien erhalten, jedoch das besondere Kleinod in Erfurt ist die dazugehörende Silberkapsel, im
Durchmesser von 54 mm, die exzellent gestaltet und meisterlich ausgeführt ist.
Für einen gestaltenden Goldschmied ist es ein nicht zu beschreibendes Gefühl, solch hervorragende Kunstwerke seiner
beruflichen Vorfahren aus der Zeit um 1600 betrachten zu können.
Frau Antje Bauer stellte danach noch drei weitere Kostbarkeiten vor, nämlich drei Gildebücher, beginnend aus der Zeit um
ca. 1600 mit Zunftordnungen, die Einblick gewähren in das strenge Zunftleben –
wie lange der Lehrling zu lernen hat,
welche Bedingungen ein Geselle erfüllen muß, um Meister zu werden,
wie die Legierung beschaffen sein soll, die der Goldschmied verarbeitet – und vieles mehr.
Unser nächster Besuch galt dem Angermuseum, an der Hauptstraße im Herzen der Stadt Erfurt gelegen. Skulpturen
christlicher Kunst, Gemälde, Varia und viele schöne Dinge, die einen kunstinteressierten Menschen erfreuen, prägten sich ein.
Besondere Eindrücke hinterließen u.a. eine sehr alte Kreuzdarstellung und das Negativ des vorher beschriebenen Eligiussiegels
(Petschaft).
Nach dem Kunstgenuß traf man sich zum gemeinsamen Mittagessen mit Thüringischen Spezialitäten im Keller des Restaurants
Gildehaus.
Am nächsten Treffpunkt vor dem Triangelportal des Domes begrüßte uns der ehemalige Dompfarrer, Msgr. Gerhard Schütze.
Er stellte uns „seinen“ Dom vor in einer Weise, die uns ein halbes Kunst-Semester schenkte. Er verstand es als Historiker,
Kunstexperte, aber auch als Theologe, uns die mittelalterliche Glaskunst im Dom zu Erfurt als Fenster zum Himmel vorzustellen.
Imponierend war auch der bronzene Wolframleuchter, der uns in seiner Gestaltung nach über 800 Jahren noch anspricht, als
sei er ein Kunstwerk der Gegenwart.
Eine besondere Auszeichnung für unsere Gruppe war die Besichtigung der beiden Schatzkammern im Dom. Von großer Sorge der
umgreifenden Diebstähle getragen, sind einige der wertvollen Gegenstände im Erfurter Dom Kopien. Die Originale befinden sich in
den Schatzkammern, die nur in kleinen Gruppen betreten werden können.
Unser Dank gilt J.O. Kaiser, der uns den Besuch dieses „Privatissimums“ ermöglichte.
Vom Dom eilten wir zur Predigerkirche, 2. Hälfte 13. Jh. die für uns Goldschmiede eine in Stein gehauene Geschichte
bereithält. Sie verkündet, dass die Goldschmiede 1424 neben anderen Handwerkszünften der Kirche drei Gewölbe gestiftet haben.
Sichtbar wird dies in den drei verschiedenen Schlußsteinen des Gewölbes, die einen Kelch, Sterne und Treibhämmer zeigen.
Von besonderem Interesse für die Besucher war der 1440 von den Färbern gestiftete Flügelaltar mit gotischer Tafelmalerei
in der Barfüßerkirche. Eine Tafel zeigt den Schutzpatron der Metaller St. Eligius, auch Patron der Bedürftigen.
Es war ein Gang durch eine goldschmiedische Geschichte, die zum Nachdenken zwingt.
Zu welcher beruflichen Leistung und Opferbereitschaft waren die Gold- und Silberschmiede dieser Zeit fähig? Wo stehen wir
heute?
Das Besichtigungsprogramm für die Mitglieder und Freunde der Goldschmiede-Gilde St. Eligius war so umfassend und hatte
Priorität in der Besichtigung der schönen Künste. Wir alle waren erfreut, einen solchen Tag in Erfurt erlebt haben zu dürfen.
Samstag 15.5. 19.30 Uhr:
Plenarsitzung der Goldschmiede-Gilde des hl. Eligius anläßlich derEligiustage in Erfurt mit Weihbischof Hans Reinhard
Koch,Titularbischof von Mediana in der Bildungsstätte St. Martin, Farbengasse2 (5 – 7 Minuten vom Dom entfernt).
Willkomm durch den Ausrichter der Eligiustage 1993, Joachim Otto Kaiser, Erfurt.
Sitzungsleitung: Kurator Werner Fischer, Ahlen
Grußworte: Weihbischof Hans Reinhard Koch.
1. Dank an den Aussrichter der Eligiustage 1992, W. Hess, Fulda, und seine vielen Helfer.
1.1. Dank an den Ausstellungsleiter der Städt. Sparkasse und Landesleihbank Fulda , Bereichsdirektor Willi Plur, Fulda.
1.2. Entschuldigung der Nichtteilnehmer der Eligiustage
2. Wir gedenken unserer Verstorbenen, besonders unseres Mitbegründers und Eligiuskomiteemitglieds, Paul van Ooyen,
Kevelaer.
3. Fragen, Änderungen, Einverständnis der Tagesordnung
4. Kassenbericht durch den Münzmeister Bernd Cassau, Paderborn
5. Prüfungsbericht durch die gewählten Prüfer Johannes Wistuba, Münster, oder Hans Klinkhammer, Münster
6. Entlastungsauftrag: Des Münzmeisters und des Eligiuskomitees.
7. Katholikentag 1994 in Dresden
7.1. Ausstellung von sakralem Gerät.
7.2. Ausstellung von Gold- und Silberschmiede-Arbeiten, die dem Thema „Kreuz“ gewidmet sind
7.3 Aussstellung von Gold- und Silberschmiedearbeiten unter dem Thema: „Religiöser Heimschmuck“
7.4. Ausstellung Fotodokumentation von sakralem Gerät
7.5. Keine Ausstellung – aber die Mitglieder und Freunde der Gilde werden aufgerufen, Kreuze zu entwerfen und zu gestalten,
die während des Katholikentages an bedürftige Kirchengemeinden verschenkt werden.All diese Aktionen, ob sie zur Durchführung
gelangen oder nicht, stehen unter dem Oberbegriff „Zeichen des Glaubens“
7.6. Diskussion und Entscheidung über die Tageordnungspunkte „Ausstellungen“
8. Sichtbare Zeichen zur Stärkung der Zusammengehörigkeit der Gildemitglieder untereinander.
8.1 Zunftstange, Ideen, Vorschläge, Zeichnungen und Modelle. Auftrag
9. Eligiusmedaille
9.1. Dank an Otto Vorfeld, Kevelaer
10. Öffentlichkeitsarbeit
10.1. nach innen
10.2. nach außen
10.3 Vorstellung des Journalisten Mirko Balog
10.4. Abgabe der Adressen von Lokal- oder anderer Zeitungen (verantwortlich Mirko Balog) oder schriftlich an den Kurator
Werner Fischer
11. W. Hess, Fulda, stellt seine Dokumentation (Chronik) und seine Pin-Wand vor. Pressespiegel über den Eligiustag 1992 in
Fulda.
12. Begegnung im Herbst dieses Jahres in Plön.
12.1. Gedanken zum Treffen in Plön durch Uwe Volker Bläse, Plön
13. Eligiustage 1994
14. Hinweis auf den Vortrag am Sonntagmorgen um 10.30 Uhr durch Herbert Cürvers, Kevelaer. „Die Monstranz, mehr als nur
ein heiliges Gerät“.
15. Sonstiges
16. Vorbereitung auf die hl. Messe durch den stellv. Kurator Michael Amberg, Würzburg, und Joachim Otto Kaiser, Erfurt, am
Sonntag, dem 16. Mai in der Krypta des Erfurter Domes.
16.1. Kollekte, Opfergang, Gedanken von Claus Pohl, Duisburg.
17. Schlußwort Kurator
18. EligiusliedSonntag
16.5. 9.00 Uhr:
Heilige Messe in der Krypta des Erfurter Domes.
Es zelebriert: DerRegens des Priesterseminars Dr. theol. Bernhard Dietrich
10.30 Uhr:
Vortrag: Gold- und Silberschmiedemeister Herbert Kürvers, Kevelaer „Die Monstranz, mehr als nur ein heiliges Gerät,
gestern, heute undmorgen“
12.30 Uhr:
Mittagessen – Keller des Restaurants Gildehaus
Es sind noch einige Broschüren vorhanden, die Frau und Herr Amberg in liebevoller Arbeit erstellt haben, versehen mit
Fotos sowie Texten, die sich auf den hl. Eligius beziehen. Für die Eligiustage in Erfurt wurde eine Erinnerungsmedaille in
Silber erstellt (Mittelalterliches Siegel der Erfurter Goldschmiede mit dem Bildnis des hl. Eligius).