11 Uhr, Treffen der Mitglieder der Goldschmiedegilde des hl. Eligius vor dem großen Domportal zur Dombesichtigung.
Aus dem samstagmorgendlichen regen Markttreiben lösten sich immer mehr Personen, die die zum Domportal hinführenden Treppen betraten, um sich vor dem Domportal zu sammeln. Herzliche Begrüßungen folgten, da man sich ein Jahr nicht mehr gesehen hatte. Übrigens ist es selbstverständlich, dass die Ehepartner der Gildemitglieder zu allen Ereignissen der Eligiustage einschließlich der Generalversammlung willkommen sind.
Um Prof. Dr. Schmitz, der sich für die Führung um und im Dom eingefunden hatte, sammelten sich Kolleginnen und Kollegen aus der gesamten Bundesrepublik. Wie in jeder Stadt gibt es alte und neue Bausünden und nach dem jetzigen Kenntnisstand würde man das Diözesanmuseum in Paderborn nicht wieder vor den Dom bauen, weil es die Gesamtansicht des alten Domes sehr beeinträchtigt.
Das Diözesanmuseum befindet sich zur Zeit im Ausbau, da die technischen Anlagen vor ca. 20 Jahren eingebaut wurden und dem heutigen technischen Standart nicht mehr genügen. Zunächst stellte Herr Prof. Dr. Schmitz die alte Kaiserpfalz vor, referierte über die Ausgrabungen und lud uns ein, die Bartholomäuskapelle zu besichtigen. Einige Kolleginnen und Kollegen waren der Ansicht, dass es bedauerlich ist, den Historikern, den Denkmalschützern alles bei der Restaurierung zu überlassen, so daß nach der Restaurierung nur noch der Grundriss der Anlage oder die Säulen darauf hindeuten, daß hier eine Kapelle stand und nichts mehr daran erinnert, daß diese Kapelle Gott zum Lobe und Ruhme gebaut und in der das hl. Messopfer gefeiert wurde. Unser weiterer Besuch galt den Teilen des Kreuzganges und dem in der ganzen Welt bekannten Paderborner Hasenfenster. Alle Hasen haben zwei Ohren doch letztlich sind es doch nur drei. Während wir die Außenbesichtigung vornahmen, war im Dom Diakonweihe. Nach Beendigung erlebten wir unmittelbar das Glockengeläut des Domes.
Das Innere des Domes beeindruckte durch eine gelungene Restauration, deren Verdienst es ist, daß die Gesamtkomposition mit vielen Details dem Betrachter näher gebracht wird, wenngleich auch hier bei der Beurteilung die Meinungen stark differierten insbesondere bei den neuen Glasfenstern.
Ein Besuch der zweitgrößten Krypta in der Bundesrepublik endete mit einem Gebet durch Prof. Dr. Schmitz.
Beeindruckend waren die alten geschmiedeten Eisengitter vor den Seitenkapellen und vor der Orgel mit einer großartigen Scheinarchitektur.
Nach der Dombesichtigung trafen sich die Mitglieder der Goldschmiedegilde des hl. Eligius in der Gaststätte „Zu den
Fischteichen" in einem Naherholungsgebiet am Rande der Stadt Paderborn zum gemeinsamen Mittagessen
Um 15.30 Uhr wurde die Paderborner Domschatzkammer besichtigt. Der Fahrstuhl brachte die Besucher in das alte unterirdische
Gewölbe, in dem die Vitrinen mit den kostbaren Exponaten provisorisch untergebracht waren, da die Schatzkammer wegen Umbau
geschlossen war.
Erwähnenswert sind die Tragaltäre von Roger von Helmershausen und zwei antike Kelche mit zum Teil sehr frühen
meisterlichen Emailarbeiten, die in dieser Art und solch guter Qualität selten anzutreffen sind. Unübersehbar stand der Schrein
des hl. Liborius im Vordergrund, dem unser besonderes Interesse galt. Vor einigen Jahren während der Eligiustage in Aachen
hatten wir den Karlsschrein besichtigt.
Der Liboriusschrein wird noch immer während der Liboriuswoche in einer Prozession durch die Stadt Paderborn getragen. Für
die Historiker wie für alle Kunstkenner ist die Imad-Madonna von Paderborn eine der bedeutendsten Skulpturen.
Prof. Dr. Schmitz merkte an, daß leider aus dem großen alten, mittelalterlichen Domschatz nur noch vier Geräte im Museum
verblieben sind. Viele Kriegswirren, Plünderungen, Brände reduzierten den Domschatz. Trotzdem waren alle Teilnehmer von dem
Gesehenen sehr angetan. Wenn das neue Diözesanmuseum wieder erstellt ist, wird ein Besuch in Paderborn noch lohnenswerter sein,
um sich die antiken Gold- und Silberschmiedeschätze anzusehen. Die vorgegebene Zeit zur Besichtigung wurde weit überschritten.
Im Dommuseum, vor dem Libori-Schrein
Bernd Cassau, Paderborn, Prof. Dr. Schmitz, Paderborn, Werner Fischer, Ahlen
Von 19.30 – 20 Uhr wurden im Liborianum Videos gezeigt von der Ausstellung des Wettbewerbs „Der Kelch" während der
Katholikentage in Berlin und vom europäischen Treffen der verschiedenen Gilden in Noyon mit dem beeindruckenden Pontifikalamt
durch den päpstlichen Nuntius von Frankreich,Lorenzo Antionetti mit sechs weiteren französischen Bischöfen in der Kathedrale
zu Noyon, in der auch die Neumitglieder der französischen Eligiusgilde aufgenommen wurden.
Generalversammlung
Generalversammlung im Liborianum zu Paderborn
Der Ausrichter der Eligiustage in Paderborn, Kollege Bernd Cassau, eröffnete die Sitzung und hieß alle herzlich
willkommen. Er begrüßte besonders Weihbischof Dr. Nordhues, Prof. Dr. Schmitz und den Kuartor der Goldschmiede-Gilde des hl.
Eligius, Werner Fischer aus Ahlen. Fischer übernahm dann die Leitung der Generalversammlung und bat die Anwesenden, sich von den
Plätzen zu erheben und sprach ein Gebet.
Danach erzählte Werner Fischer eine auf Paderborn bezogene alte Begebenheit. Bichof Meinwerk hatte Kaiser Heinrich II.
1022 nach Paderborn eingeladen, um mit ihm gemeinsam das Weihnachtsfest zu feiern. Am Heiligabend ließ der Kaiser seinem Freund
Bischof Meinberg durch seinen Boten einen mit Met gefüllten kunstvollen Becher bringen. Er schärfte dem Boten ein, den Becher
wieder mitzubringen. Bischof Meinberg entsprach aber nicht dem Begehren des Boten, der ohne Becher wieder gehen mußte.
Sofort bestellte Bischof Meinberg seinen Goldschmied Brunhard und dessen Sohn Erpho, die noch in der gleichen Nacht den
Becher zu einem Kelch umarbeiten mußten. Vor der 1. Weihnachtsmesse, die er im neuen Kloster Abdinghof in Gegenwart des Kaisers
lesen wollte, konsekrierte Meinberg den Kelch. Nun hatte der Kaplan des Kaisers das Amt des Subdiakons bei der Feier der hl.
Messe übernommen und erzählte vorab dem Kaiser das Gesehene. Der Kaiser war zunächst verärgert über das Getue seines
Freundes Bischof Meinberg und sagte aber dann: "Wenn aus meinem Becher schon ein Kelch geworden ist, dann möchte ich auch
diesen Kelch selber zum Altar tragen." So geschehen 1022. Was sagt uns die Geschichte? Daß schon um das Jahr 1000
Goldschmiede in Paderborn tätig waren.
Der Weihbischof von Paderborn,
Dr. Paul Nordhues, sprach dann ein Grußwort und betonte, daß er seit vielen, vielen Jahren zum ersten Mal wieder erlebt
habe, daß eine christliche Standesorganisation vor Beginn einer Versammlung ein Gebet spreche. Dies habe ihn ganz besonders
beeindruckt und zeige, um welche Gemeinschaft es sich hier handle. Er ging in seiner kurzen Begrüßungsansprache auch auf die
Verpflichtung eines Christen ein, zu helfen im Sinne des hl. Eligius und wies darauf hin, daß seit vielen Jahrhunderten die
Elendenbruderschaft in Paderborn existiere, die sich, wie die Eligiusbruderschaften Frankreichs z.B. in Bethune um die
Obdachlosen kümmere und im Falle des Todes die heimatlosen Menschen bestatte. Er dankte allen, die den Weg in die Stadt
Paderborn genommen hatten, um gemeinsam diese Eligiustage zu begehen und lud zur sonntäglichen Meßfeier um 8.30 Uhr in die
Kapelle des Liborianums ein, in der er das Meßopfer für die Lebenden und Verstorbenen der Goldschmiede-Gilde des hl. Eligius
zelebrieren würde.
In einer für alle angenehmen kurzen Zeit wurden durch den Kurator Werner Fischer die allbekannten Regularien vorgetragen
und darüber abgestimmt. Zu vermerken sei, daß es nur einstimmige Abstimmungen gab.
Besonders begrüßte der Kurator den Präsidenten der französischen Eligiusgilde „Confrérie des Marguilliers de
Saint-Eloi" von Noyon,
Herrn André Gaquère und den Obermeister von Erfurt, den Kollegen Günter Rogge.
Eine finnische Fachzeitschrift aus Helsinki „Suomen Kutaseppien Liitto Ry" bat um Informationen und Presseberichte
über die Goldschmiede-Gilde des hl. Eligius in Deutschland.
Es hatten sich entschuldigt: Komiteemitglied Hans Klinkhammer/Münster, Peter Bücken/Herzogenrath, Senta
Bergmaier/Stuttgart, Hans Dietrich Schlüter/Bielefeld, Herbert Cürvers/Kevelaer, Kaplan Sommer/Essen.
Werner Fischer bat Paul van Ooyen, Herbert Cürvers die besten Genesungswünsche von den Versammlungsteilnehmern zu
übermitteln und überreichte ihm eine Kerze. Herr Cürvers wurde einen Tag vor den Eligiustagen operiert.
Dem Ausrichter der Eligiustage 1990 in Würzburg, dem stellvertretenden Kurator Michael Amberg, wurde als Dank und
Anerkennung durch den Kurator ein Buchgeschenk überreicht. Ein Buchgeschenk erhielt auch Hans Willi Hess für seinen Einsatz
beim Aufbau zur Ausstellung der Wettbewerbskelche während des Priestertages in Fulda. Der langjährigen Münzmeisterin Ursula
Fischer, Essen, wurde für ihre Arbeit gedankt. Als neuer Münzmeister wurde Bernd Cassau, Paderborn, vorgeschlagen und gewählt.
Als Münzmeister rückt er gleichzeitig in das Eligiuskomitee. Bei der Wahl von zwei Helfern zur Prüfung der Finanzen wurden die
Mitglieder Johannes Wistuba und Hans Klinkhammer, beide Münster, vorgeschlagen und gewählt.
Hans Dietrich Schlüter, Bielefeld, teilte mit, daß er weiterhin Mitglied der Eligiusgilde bleiben möchte, aber vom
Amt des Komitee-Mitglied befreit werden möchte. Dem Antrag wurde mit Dank an Herrn Schlüter für seinen Einsatz und die
geleistete Arbeit für die Goldschmiede-Gilde des hl. Eligius stattgegeben.
Dem Eligius-Komitee gehören an:
Werner Fischer, Ahlen – Kurator
Michael Amberg, Würzburg – stellvertr. Kurator
Bernd Cassau, Paderborn – Münzmeister
Paul van Ooyen , Kevelaer
Gerhard Thewis, Aachen
Hans Alof, Trier
Hans Klinkhammer Münster.
Auf Vorschlag des Kurators und mit Zustimmung der Versammlung übernimmt in Zukunft das Eligius-Komitee die Aufgaben eines
Vorstandes.
Auf Empfehlung werden auch die verstorbenen Komitee-Gründungsmitglieder der Goldschmiede-Gilde des hl. Eligius auf den
Briefformularen erwähnt.
Uwe-Volkhard Bläse aus Plön, der sich intensiv mit dem Gedanken eines Wettbewerbs der Gildemitglieder während eines
evangelischen Kirchentages befaßt hatte, teilte mit, daß man zunächst abwarten müsse, wie sich die evangelischen Kirchentage
weiter entwickeln würden. Vielleicht wäre es sinnvoll, bei einer anderen Veranstaltung durch die evangelische Kirche, die sich
dann aus anderen Besucherkreisen zusammensetzt, auszustellen. Dieser Meinung schlossen sich auch alle Anwesenden an mit der Bitte
an Herrn Bläse, die Angelegenheit weiter zu verfolgen und seine Erkenntisse dem Kurator und dem Eligius-Komitee mitzuteilen.
Einem weiteren Vorschlag des Kurators folgend, wurde auch seitens der Versammlung die einhellige Meinung vertreten, nicht zum
Kirchentag in Karlsruhe einen Wettbewerb auszuschreiben, sondern erst zum Katholikentag 1994 in Dresden.
Eine sehr lebhafte Diskussion brachte der Tagesordnungpunkt "Wettbewerb anläßlich eines Katholikentages." Pro
und Contra, teilweise sehr treffende, sachliche und gute Argumente, zogen sich wie ein roter Faden durch die ganze Versammlung.
Schweren Herzens sah man davon ab, einen Wettbewerb mit dem Arbeitstitel „Kranken-Patenen" doch nicht durchzuführen und
stattdessen einen Wettbewerb „Das Kreuz". Zunächst war man der Ansicht, den Wettbewerb auf das Vortragskreuz zu
beschränken. Dann folgte aber die Versammlung insbesondere den Argumenten von Claus Pohl aus Duisburg und Egino G. Weinert,
Köln, mit dem Ergebnis, zum Wettbewerb alle Arten von liturgischen Kreuzen zuzulassen. Nicht zugelassen sind Kreuze der privaten
Andacht, sogenannte Hauskreuze. Der Zusatzvorschlag von Claus Pohl, Duisburg, vielleicht die Kreuze nach Beendigung des
Wettbewerbs auf dem Katholikentag an Gemeinden zu verschenken, ist Gegenstand weiterer Überlegungen u.a. bei Ausschreibung der
Wettbewerbsbedingungen.
Die Vorschlagsliste für die nächste Eligiustage 1992 umfaßten die Städte Passau, Regenburg, Köln und Fulda. Die
Abstimmung ergab: Fulda.
Als Ausrichter wird das neue Mitglied der Goldschmiede-Gilde des hl. Eligius, Goldschmiedemeister Hans Willi Hess, Fulda,
sein, der in Gemeinsamkeit mit dem Kurator und dem Komitee die Organisation vor Ort übernehmen wird.
Der Kurator machte den Vorschlag , während der Eligiustage in der betreffenden Stadt eine Ausstellung von sakralen Gold-
und Silberschmiedearbeiten durchzuführen, die in dem Jahr z.B. zwischen den Eligiustagen in Paderborn und Fulda erstellt worden
sind. Anmerkung der Versammlungsteilnehmer: Die Ausstellungsgegenstände könnten auf ein Teil pro Mitglied reduziert werden. Nun
gilt es, Räume in Fulda zu finden, die den Ansprüchen genügen, das kostbare Gut an exponierter Stelle zu zeigen aber auch mit
der gebotenen Vorsicht und den damit notwendigen Sicherheitsvorkehrungen.
Der Wunsch an die Mitglieder und Freunde der Goldschmiede-Gilde des hl. Eligius, doch ihre eigene Öffentlichkeitsarbeit im
Sinne der Verbreitung des Eligiusgedankens vor Ort stärker zu intensivieren, fand Aufmerksamkeit und regte zum Nachdenken an.
Vielleicht läßt sich die Öffentlichkeitsarbeit vor Ort auch gemeinschaftlich regeln.
Zu den Mitgliedern und Freunden der Goldschmiede-Gilde des hl. Eligius aus Nordrhein-Westfaslen gewandt, teilte Werner
Fischer mit, daß alle Journale und Zeitungen, denen eine Bilddokumentation des Wettbewerbes „Der Kelch" mit der Bitte um
Veröffentlichung zugeleitet wurde, dieser Bitte entsprochen haben. Nur das Deutsche Wirtschaftsblatt, unser Handwerksblatt in
Düsseldorf, schickte den Artikel und die Fotos unveröffentlicht zurück. Claus Pohl und Jürgen Abeler hatten gleiche
Erfahrungen mit dieser Zeitung gemacht. Es wurde beschlossen, daß die Präsidenten der verschiedenen Handwerkskammern von NRW
über diesen Vorfall informiert werden sollten.
Die Einladung von Herbert Cürvers zum internationalen Eligiustreffen mit Freunden aus Italien, Frankreich, Belgien, den
Niederlanden und Deutschland in Kevelaer am 14. un 15. Juni 1992 wurde an die Versammlungsteilnehmer übermittelt. Einzelheiten
werden noch bekannt gegeben.
Verschiedenes: Kaplan Sommer, Essen, machte den Vorschlag, für die Goldschmiede-Gilde des hl. Eligius ein Siegel
anzufertigen. Auf Bitte des Kurators und der Versammlung war das Gildemitglied Otto Vorfeld, Kevelaer, bereit, ein Siegel mit dem
Bildnis des hl. Eligius (wie auf dem Kopfbogen der Gilde) und Umschrift zu erstellen, das dann als Stempel und als Siegel benutzt
werden kann.
v.l.n.r. Werner Fischer, Ahlen, Seine Exzellenz Weihbischof Dr. Paul Nordhues, Paderborn, Prof. Dr. Schmitz, Paderborn,
Bernd Cassau, Paderborn, André Gaquère, Noyon, Frankreich
Der Präsident der französischen Eligius-Vereinigung André Gaquère überreichte dem Weihbischof und dem Kurator die
französische Eligiusmedaille von Noyon. Werner Fischer widmete André Gaquère, Noyon, zur Erinnerung an die Eligiustage in
Paderborn ein Buch.
Schon vor der Generalversammlung, aber auch nach der Generalversammlung hatten die Mitglieder die Möglichkeit, sich an
großen Schauwänden die Bild- und Schriftdokumentationen anzusehen mit Beiträgen über die Eligiustage 1990 in Würzburg, den
Katholikentag in Berlin mit der Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten „Der Kelch", die Kelchausstellung während des
Prietertages in Fulda, über unseren Besuch anläßlich des Eligiustreffens in Noyon/Frankreich mit der verbundenen Ausstellung
in der Kathedrale von Noyon. Bernd Cassau und seine Mitarbeiter hatten sich mit dieser Bild- und Textdokumentation sehr viel
Mühe und Arbeit gemacht, die mit dem Beifall der Anwesenden belohnt wurde. Bernd Cassau verteilte dann noch die Meßtexte. Das
vordere Bild zeigt eine Eligiusdarstellung, die von seinem Vater Heribert Cassau vor vielen Jahren angefertigt und von ihm
anläßlich der Eligiustage 1991 überarbeitet worden ist.
In Vorbereitung auf den sonntäglichen Gottesdienst und zum Abschluß der Generalversammlung stimmte der stellv. Kurator
Michael Amberg, Würzburg, das von seiner Frau verfaßte und getextete Eligiuslied mit der Melodie von Hans Martin an.
Herr Hess aus Fulda bat um das Schlußwort, indem er sich beim Ausrichter der Eligiustage Bernd Cassau und beim Kurator
Werner Fischer besonders für die vortrefflich organisierten Eligiustage in Paderborn, auch im Namen der Teilnehmer, bedankte.
Einige Gildemitglieder führte Herr Cassau dann noch in eine Paderborner Weinstube.
Sonntag, 29.April 1991
Andachtsbüchlein, Idee, Gestaltung und Ausführung Michael und Fides Amberg, Würzburg. Die Titelseite zeigt ein
Eligiusrelief in Bronze von Gold- und Silberschmied Heribert Cassau, Paderborn.
Der Sonntagmorgen stand ganz im Zeichen der Liturgiefeier durch den Paderborner Weihbischof Dr. Paul Nordhues in der
Kapelle des Liborianums. Die Kapelle faßte die Anwesenden kaum. In seiner Ansprache ging der Weihbischof besonders auf den Beruf
des Goldschmieds ein und auf die wunderbaren Aufgaben, die ihm gestellt werden. Auch das Edelmetall, das Gold, mit seiner
magischen Ausstrahlung schloß er in seine Betrachtungen ein. Nach dem Evangelium fand die Aufnahme der Neu-Mitglieder in die
Goldschmiede-Gilde des hl. Eligius statt. Der Kurator der Gilde, Werner Fischer, rief vom Ambo die dreizehn Namen auf mit der
Bitte, zum Altar zu treten. Bischof Nordhues verlas den Text der Aufnahmeurkunde mit den Regeln und überreichte danach jedem mit
persönlichen Worten die Urkunde.
In die Goldschmiede-Gilde des hl. Eligius wurden während der Messe anläßlich der Eligiustage 1991 in Paderborn
aufgenommen:
Jürgen Abeler, Wuppertal
Hans Alof, Trier
Uwe-Volkhard Bläse, Plön
Bert Dusil, Essen
Herbert Feldkamp, Cloppenburg
André Gaquère, Noyon/Frankreich
Hans Willi Hess, Fulda
Dr. Gunther Michel, Kevelaer
Paul van Ooyen, Kevelaer
Günter Rogge, Erfurt
Egino Weinert, Köln
Johannes Wistuba, Münster
Otto Vorfeld, Kevelaer
Paul Heckens, Kevelaer
Weihbischof Dr. Paul Nordhues bei der Eucharistiefeier
Weihbischof Dr. Paul Nordhues und der Kurator Werner Fischer während der übergabe der Urkunden.
Überreichung der Aufnahme-Urkunde an Egino G. Weinert, Köln
Überreichung der Aufnahme-Urkunde an Jürgen Abeler, Wuppertal
Fürbitten:
B. Herr Jesus Christus, wir haben uns heute hier versammelt, um den Dreifaltigen Gott ein Lobopfer darzubringen. Auf die
Fürbitte des heiligen Eligius rufen wir dich an
V. Schütze unsere hl. Kirche und mache sie zu einem leuchtenden Zeichen für alle Völker, damit diese zu einem
christlichen Europa zusammenwachsen.
V. Gib den Staatsmännern der ganzen Welt Einsicht und Klugheit, den Frieden unter allen Völkern der Welt zu sichern.
V, Für alle, denen der Glaube bedeutungslos geworden ist, daß sie das Fragen und Suchen nach dem Grund ihres Lebens nicht
aufgeben und dich finden.
V. Für die Gold- und Silberschmiede: Gib ihnen die schöpferische Kraft und schenke durch ihre Werke Freude und Hoffnung,
daß sie in Zukunft dem gnadenlosen Verdrängungswettbewerb widerstehen.
V. Gott schenk uns die Gnade, daß wir Gold- und Silberschmiede zu seiner Ehre tätig sein dürfen und unsere Werke zu
einem würdigen Lobopfer für den Herrn werden.
V. Für die Armen, daß sie in uns verständnisvolle Menschen finden, die ihnen in ihrer Not beistehen.
V. Für die Verstorbenen der Goldschmiede-Gilde des heiligen Eligius, daß Gott sie aufnehme in seine ewige Herrlichkeit,
daß er Kranke stärke und allen Glaubensmut, Trost und Gnade schenke, damit sie würdig werden der Verheißungen seines Sohnes.
B. Gott, du hast uns in der Goldschmiede-Gilde des heiligen Eligius zu einer Gemeinschaft zusammengeführt. Laß uns immer
mehr dem Vorbild unseres Patrons nacheifern und zur Ehre Gottes und zum Heil der Menschen wirken. Amen.
Aus der Festbroschüre, gestaltet von Michel Amberg, Würzburg, mit Bildern St. Eligus-Relief, Heribert Cassau, Paderborn
1980, Skulptur, St. Eligius, Noyon, das Hasenfenster im Hohen Dom zu Paderborn, Bild: Der heilige Eligius überreicht einem
Brautpaar die Ringe, Peter Christus 1420-1473, Prachteinband des Lektionars aus St. Nikolai aus Höxter, 2. Viertel, 13. Jh.,
Paderborn-Diözesanmuseum.
Nach dem Amt verabschiedete Weihbischof Dr. Paul Nordhues im vollen bischöflichen Ornat am Ausgang der Kirche die
Teilnehmer der Eligustage.
Draußen empfing alle strahlender Sonnenschein und es war ein Genuß, Paderborn bei einem Stadtrundgang zu ergehen,
sachkundig geführt von einem alten Paderborner.
Nach dem Mittagessen fuhr jeder wieder in seinen Haimatort zurück erfüllt von dem, was man während der Eligiustage in
Paderborn erlebt hatte.
(WF)