St. Eligiustage 1996, Münster

Einladung der Goldschmiede-Innung Münster vom 2.4.1996

Die Goldschmiede-Gilde des hl. Eligius lädt alle Kolleginnen und Kollegen herzlich ein. Auch Berufsfremde sind herzlich willkommen, mit uns zu tagen, teilzunehmen an der Eröffnung der Ausstellung und den verschiedenen Besichtigungsprogrammen sowie der Vorabendmesse.

Wir würden uns besonders freuen, unsere Mitarbeiter, die Lehrlinge und Gesellen in Münster willkommen zu heißen. Gerade die Jugend erwartet von uns Stärke in der Gemeinschaft. Darum ist jedes Treffen in einer guten Meinung wertvoll.

Bekennen wir durch unser Kommen zu den Veranstaltungen der Eligiustage nach Münster, dass es noch eng verbundene Gold- und Silberschmiede gibt, die sowohl Schmuck wie auch edles Gerät entwerfen und anfertigen.

Hier haben wir u.a. die Chance, durch Presseberichte die Öffentlichkeit in positiver Weise auf uns, auf unseren Beruf aufmerksam zu machen.

Herr Haumer, Obermeister der Goldschmiede-Innung Münster, und ich erwarten Sie.

Füllen Sie am besten gleich den beiliegenden Bogen aus und faxen oder schicken Sie ihn an Werner Fischer, Oststraße 69, 59227 Ahlen. Danke.

Wir wünschen Ihnen ein frohes Osterfest, Erholung und Entspannung.

Auf ein frohes Wiedersehen in Münster


Norbert Haumer
Obermeister

Werner Fischer
Ehrenobermeister und Kurator der Gilde



Norbert Haumer Werner Fischer
Obermeister Ehrenobermeister und Kurator der Gilde

Eligiustage 1996 in Münster vom 26. – 28. April 1996

Freitag, 26.4.
Treffen der Mitglieder des Eligiuskomitees und der Kassenprüfer mit ihren Damen.
Besondere Einladung.

Samstag, 27.4.
10.30 Uhr Eröffnung der Ausstellung "Sakrale Kunst" durch Weihbischof Ostermann im Kreuzgang des Paulus Domes zu Münster.Segnung der von Gerhard Thewis, Aachen, für die Gilde aus Silber gestalteten "Eligiusfigur".

11 Uhr
Wir besichtigen den Paulus Dom mit Herrn Wienans.
Die Zeit danach zur freien Verfügung.

14.30 Uhr
Besichtigung der Domkammer (Schatzkammer) mit Führung.
Besichtigung der Kardinal von Galen Gedächtnisausstellung aus Anlaß seines 50. Todestages (Domkammer 1. Etage)

16.30 Uhr
Vorabendmesse.



Wir feiern die hl. Messe mit Weihbischof Ostermann in der Marienkapelle im Paulus Dom.
Abendessen bei Feldmann.
Plenarsitzung im Hotel Feldmann im Clemenszimmer. Jeder ist willkommen.



Auszüge aus der Plenarsitzung:

Um 20 Uhr eröffnete der Kurator Werner Fischer, Ahlen, die Sitzung.

In die Begrüßung der stattlichen Anzahl der Teilnehmer band Fischer den besonderen Dank an Gerhard und Martha Thewis aus Aachen mit ein. Gerhard Thewis hat als seine letzte Arbeit in seinem beruflichen Schaffen eine echt silberne, ca. 60 cm große Eligiusfigur entworfen und gestaltet.

Gerhard Thewis, der Mitbegründer der Gilde und Mitglied des Eligiuskomitees ist, sagte, er habe diese Figur gerne für die Gilde angefertigt und sein großer Wunsch sei es, dass diese Figur auch in Noyon, Frankreich, während der alle vier Jahre stattfindenden Prozession mitgeführt würde.

Er sagte weiter: "Ich suchte nach einem Bekenntnis zur Eligiusgilde. Andere tragen eine Fahne voraus, tragen Trachten oder Uniformen, ich entschloß mich zur Anfertigung einer Eligiusfigur. Ich habe sie entworfen und ausgeführt, was mir manchmal schon sehr schwer fiel."
Ein Teil des edlen Silbers wurde von einem anderen Gildemitglied gespendet.

Die Anwesenden bedachten diese Großherzigkeit des Ehepaares Thewis, das übrigens noch keinen Eligiustag versäumt hat, mit großem Beifall.

Gerhard Thewis bei seinen Ausführungen


Die Eligiusfigur und auch die von der Gilde gestiftete Kerze für den verstorbenen Bischof von Münster, Clemens August Kardinal von Galen, wurden am Morgen von Weihbischof Ostermann gesegnet.

Die Kerze ist ca. 80 cm hoch und 8 cm im Durchmesser, trägt als Auflage das Goldschmiedewappen und den Text:

Kardinal v. Galen gewidmet Goldschmiede-Gilde St. Eligius 1996


Die Segnung der Kerze fand in der Marienkapelle im Dom zu Münster statt. Anschließend wurde die vom Kurator getragene Kerze in einer von Weihbischof Ostermann angeführten Prozession zum Grabe des Kardinal v. Galen getragen und dort aufgestellt.

Dem Ausrichter der Eligiustage 1995 in Schwäbisch Gmünd, Hermann Stadelmaier, wurde mit einem Buchgeschenk gedankt.

An den Eligiustagen in Münster konnten nicht teilnehmen:
Hans Alof, Raphael Fischer, Helmut Frauenberger, Karl Geiger, Joachim Otto Kaiser, Hermann Stadelmaier, Peter Bücken, Herbert Cürvers, Herr Corint, Kaplan Sommer, Volker Bläse, Herr Garbers, W. Hess, Fritz Weiss.

Aus der Gilde verabschiedeten sich: Jürgen Abeler, Dr. Michael, Paul Rothgerber, Michael Amberg. Paul Heckens, Kevelaer und Günter Rogge, Erfurt, beendeten ihre Mitgliedschaft wegen Betriebsaufgabe.

Herbert Cürvers, Werner Fischer und Frau Anni, Manfred Bendix und Marianne Knickenberg hatten auf Einladung an der alle sieben Jahre stattfindenden Eligiuswallfahrt in Chapdelat in der Nähe von Limoges, dem Geburtsort des hl. Eligius, teilgenommen.

Es war für alle ein besonderes Erlebnis, vor allem die brüderliche Aufnahme der französischen Gastgeber war überaus herzlich. Fotos von diesem Treffen wurden gezeigt.

Nach zwölfjähriger Amtszeit bat Werner Fischer als Gründer und Mitbegründer der Gilde die Versammelten um Verständnis, dass er das Amt des Kurators der Gilde in jüngere Hände legen möchte.

Dank an alle, die sich für die Idee eingesetzt haben. Er bat darum, das ihm bisher entgegengebrachte Vertrauen auch auf seinen Nachfolger zu übertragen.

Als Wahlleiter wurde der älteste Teilnehmer der Versammlung, Egino Weinert, Köln, gewählt. Egino Weinert benutzte die Gelegenheit, ausführlich über seine Situation und die Situation der Goldschmiede, insbesondere derer, die sakralen Schmuck herstellen, zu berichten. Er beklagte sich über die Politiker, den Kanzler, die allesamt wenig Sinn für die Kunst haben.

Vorschläge für das Amt des Kurators.
Vorschlag von Claus Pohl: Bernd Cassau, Paderborn.
Vorschlag von Egino Weinert: Herbert Feldkamp, Cloppenburg. Feldkamp sprach sich für Bernd Cassau aus.
Bei einer Stimmenthaltung wurde Bernd Cassau zum neuen Kurator der Gilde gewählt.
Bernd Cassau nahm das Amt an.
Ihm galt die Gratulation aller.

Zum stellvertretenden Kurator wurde einstimmig Herbert Feldkamp, Cloppenburg, gewählt.

Die Neuwahl des Eligiuskomitees brachte folgendes Ergebnis:
Cassau Bernd, Paderborn, Kurator
Fischer Werner, Ahlen,
Feldkamp Herbert, Cloppenburg
Klinkhammer Hans, Münster,
Pohl Claus, Duisburg,
Thewis Gerhard, Aachen
Weinert Egino, Köln.

Die Wahl des Münzmeisters wurde auf die nächste Plenarsitzung vertagt.

Somit ist Bernd Cassau auch weiter Münzmeister der Gilde.Kassenprüfer: Johannes Abele, Vallendar und Peter Graffy, Pforzheim

Öffnung der Gilde für neue Mitglieder.

Die Tendenz der Meinungsumfrage im Plenum ergab: Öffnung der Gilde für Gürtler, Metallbildhauer, Bildhauer, Paramentenstickerinnen.
Personen: Dienst am Glauben, der Beruf ist wichtig, aber noch wichtiger die persönliche Einstellung.
Interessierten die Möglichkeit zum Schnuppern bieten.
Zum Dienst für die Kirchen bereit sein.
Auch gute Freunde und Bekannte sind herzlich willkommen.
Insbesondere wurde Herr Graffy, Pforzheim, angesprochen, im dortigen Raum Kollegen für die Gilde zu gewinnen.
Johannes Abeler, Vallendar, hatte den Wunsch, die Gilde möge eine Heimat für die Mitglieder sein.
Abschließend zu den heutigen Eligiustagen stellte Werner Fischer fest, dass in Zukunft keine Eligiustage ohne Ausstellung stattfinden sollten. Die Ausstellungen könnten für alle eine Grundlage sein, die uns Heimat bedeutet.

Der neue Kurator Bernd Cassau, Paderborn, stellt die Frage;
Was ist die Eligiusgilde?
Welche Ziele hat sie?
Transparenz?
Jeder möge ihm zu diesen Fragen seine persönliche Stellungnahme in ein paar Zeilen schriftlich mitteilen.

So entstünde ein Konzept, das allen zur Korrektur zugeleitet wird – jeder möge dann das Papier ergänzen oder streichen.
Weiter fragte der neue Kurator:
Eligiustreffen, in welchen Intervallen?
Jährlich?
Zweimal im Jahr?
Claus Pohl bat, darüber nachzudenken, wie eine Festigung der Gilde nach innen (Einkehrtage in Ratzeburg mit Dompropst Steffen) und nach außen stattfinden könnte.
Der Vorschlag von Herbert Feldkamp, die Eligiustage 1997 im neuen Erzbistum Hamburg durchzuführen, fand breite Zustimmung. Organisation und Regie: Herbert Feldkamp, Cloppenburg.
Programm wird erarbeitet.
Egino Weinert, Köln, bat darum, demnächst einen Eligiustag nach Magdeburg zu legen.

Hans Klinkhammer, Präsident des Zentralverbandes der deutschen Juweliere, Gold- und Silberschmiede, bat zu überdenken, ob nicht in Zukunft Eligiustage mit Tagungen des Zentralverbandes zusammen stattfinden könnten.
Weitere Vorschläge waren, einen Katalog über die Ausstellung zu erstellen.
Wer trägt die Kosten?
Auch die Erstellung eines Kalenders kam ins Gespräch.
Von Herbert Feldkamp, Cloppenburg, kam der Vorschlag, die Mitglieder der Gilde in einer Broschüre vorzustellen und diese an die Priesterseminare in der BRD zu verteilen.

Zum Schluß dankte der neu gewählte Kurator Bernd Cassau dem scheidenden Kurator Werner Fischer, ebenso seiner Frau Anni für die tätige Mitarbeit mit einem Blumengebinde

Um ca. 22.20 Uhr war die harmonisch verlaufene Sitzung beendet.

Diese Gesdächtnisniederschrift wurde erstellt von Frau Marianne Knickenberg, Anni und Werner Fischer, Ahlen.

Sonntag 28.4.
Wir treffen uns am Rathaus zu einem Rundgang durch Münster (Führung) Friedenssaal und andere Sehenswürdigkeiten.

12.30 Uhr
Mittagessen und Ausklang im Hotel Feldmann

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Ahlen, den 22.5.1996

An die Mitglieder und Freunde der Goldschmiede-Gilde St. Eligius!
In der Anlage erhalten Sie das Gedächtnisprotokoll von der Plenarsitzung in Münster

Es waren schöne Stunden, die wir, wie mir bestätigt wurde, in Münster gemeinsam erleben durften.

Danken möchte ich jedem, der mit mir zusammengearbeitet hat.
Danken möchte ich jedem, der die Gedanken der Eligiusverehrung mit getragen hat.
Danken möchte ich jedem für die mit Rat und Tat hilfreiche Unterstützung für die Gilde.

Es geht weiter mit dem neuen Kurator BERND CASSAU aus Paderborn.

Schenken Sie ihm Ihre Sympathie, geben Sie ihm Hilfen und bestätigen Sie ihn mit einer förderlichen, konstruktiven Kritik.
Bieten Sie ihm Ihre Mitarbeit an zum Wohle der Gilde, zum Andenken an unseren Berufspatrons St. Eligius, auf dass wir uns noch viele Jahre treffen in einem gemeinsamen Anliegen.

Das wünscht sich von ganzem Herzen

Ihr
Werner Fischer

PS. Nicht allen konnte ich gerecht werden. Wenn ich Fehler gemacht habe, bitte ich um Entschuldigung aber auch ich muß vor meinem Gewissen bestehen können. Danke für Ihr Verständnis.